Den Flughafen Wien kennst du bestimmt als Startpunkt in den Urlaub. Doch hast du schon einmal die Feuerwache gesehen oder weißt, wo die VIPs ihre Privatjets parken? Wir haben bei der Besucherwelt-Tour von Österreichs größtem Flughafen einmal hinter die Kulissen geschaut.
Auf Entdeckungstour am Flughafen Wien
Den Wiener Flughafen einmal aus einer ganz neuen Perspektive kennenlernen - das geht bei der Besucherwelt-Tour
© Flughafen Wien
Das Abenteuer beginnt im Besucherwelt Terminal bei T1. Wir haben noch einen Birdly® Flug gebucht, den wir absolvieren, bevor die offizielle Tour startet. Der Birdly® war schon 2023 bei uns auf der Ferien-Messe Wien zu Besuch. Damals war der Andrang so groß, dass wir es nicht geschafft haben zu „fliegen“. Doch diesmal erleben wir durch Virtual Reality und Robotertechnologie einen interaktiven Flug durch die Welt der Dinosaurier. Der Wind weht uns durch die Haare und hier und da müssen wir uns in die Kurve legen, um einer Palmenkrone auszuweichen. Schon einmal ein guter Start.
Raus aufs Vorfeld
Jetzt geht die Tour los. Das Wichtigste zuerst – die Sicherheitskontrolle. Genauso wie beim wirklichen Wegfliegen, müssen auch hier alle Taschen, Mäntel und Personen einmal durchleuchtet werden, bevor es in den Vorfeld-Doppeldeckerbus geht. Der erste Stopp: die Station der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Die Einsatzkräfte müssen für den Notfall immer bereitstehen und sie können binnen drei Minuten an jedem Punkt des Geländes sein – wäre dem nicht so, dürfte kein Flugzeug starten oder landen. Wie von Zauberhand öffnen sich genau in dem Moment die Tore der Feuerwache, als wir dicht daran vorbeifahren und geben den Blick frei auf das größte Feuerwehrlöschfahrzeug der Welt – den Rosenbauer PANTHER mit acht Rädern und bis zu 1.200 PS Motorleistung.
Einsatzfahrzeuge im Feuerwehrhangar
© Privat
Wo die Schönen und Reichen ankommen
Weiter geht es zur Austrian Werft und den Großhangars mit einer Gesamtfläche von 25.000 qm. Dort werden die Flugzeuge gewartet und repariert; vor allem ab 22 Uhr ist viel Betrieb, da die Wartung während der Nachtstunden erfolgt. Der Hangar verfügt über 20 Meter hohe Tore, die auf Eisenbahnschienen auf- und zurollen, sodass die Flugzeuge einfahren können.
Im Anschluss fährt uns der Busfahrer weiter zum VIP Terminal und wir kommen an einigen wirklich sehr schönen und schon von außen luxuriös ausschauenden Privatjets vorbei. Auch eine „Gulfstream“, der teuerste Privatjet der Welt, ist hier abgestellt. Diese Maschine ist ab 70 Millionen Euro zu haben. Und die ehemaligen Privatjets von Niki Lauda stehen gerade ebenfalls am Terminal. Der General Aviation Terminal hat im Jahr 2006 eröffnet und ist ein kleiner Flughafen im Flughafen mit Pass- und Zollkontrolle, VIP-Lounge und Restaurants. Es ist auch möglich, hier einen Privatjet zu chartern – Kostenpunkt ab 3.000 Euro pro Stunde. Besuchen Staatsgäste Österreich, werden sie ebenfalls am VIP-Terminal empfangen, genauer gesagt im „Ehrenhof“ mit rotem Teppich und gehissten Fahnen.
300.000 Tonnen Güterfracht pro Jahr
Nach dem kleinen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen und einem „nur für uns arrangiertem Start“ eines Passagierflugzeuges auf der Piste 11/29 (benannt nach den Kompassgraden, in die Richtung, in die sie gebaut wurde) sehen wir jetzt die Fracht & Cargo Maschinen vor uns. 300.000 Tonnen unterschiedlichster Güter werden am Flughafen Wien pro Jahr umgeschlagen - von Blumen über Unterhaltungselektronik bis hin zu Autoersatzteilen. Angeblich hat auch einmal ein Scheich aus Dubai seinen Ferrari zum Service nach Österreich fliegen lassen.
Kugellager am Flughafen?
Auf dem Weg zu den nächsten Highlights geht es vorbei am „Kugellager“. So wird der ältere Teil des Flughafengebäudes liebevoll genannt, weil hier jährlich 15 Millionen Mozartkugeln gekauft werden. Das neuere Terminal 3, im Inneren 150.000 qm groß, wird derzeit um ein Gebäudeteil erweitert, das voraussichtlich 2027 eröffnet. Doch zurück zum Vorfeld. Dort warten jetzt zwei Flugzeughöhepunkte auf uns: Der neue Austrian Airlines Dreamliner „Schönbrunn Palace“, der am Nachmittag nach New York abhebt und das größte Passagierflugzeug der Welt – der Airbus A380. Die Modelle bei Emirates sollen angeblich sogar einen Wasserfall im Inneren haben. Diese Maschine sehen wir später noch einmal wieder, bei ihrem Start in Richtung Dubai.
Die Privatjets stehen an einem eigenen Terminal auf dem Flughafengelände
© Privat
Ein Cargo-Flugzeug wartet auf seine Fracht
© Privat
Das "Kugellager" des Flughafens mit dem Tower dahinter
© Privat
Der A380 vor seinem Abflug nach Dubai
© Privat
Bevor die Bustour endet, erfahren wir noch einige interessante Fakten von unserem Busfahrer und Tourguide:
- In Wien arbeiten elf Fluglotsen im Tower, um die Starts und Landungen zu koordinieren.
- Pilot und Copilot sind schon lange vor dem Start beim Flugzeug, denn sie haben schon vor dem Flug verschiedene Aufgaben: etwa das Flugzeug auf Funktionstüchtigkeit und Schäden zu untersuchen, das Startgewicht und die benötigte Menge Treibstoff zu berechnen oder die Flugroute in den Computer einzugeben.
- Pilot und Copilot dürfen nie das gleiche Menü essen – das ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit mindestens einer von beiden immer das Flugzeug steuern kann, sollte es zu einer Lebensmittelvergiftung oder ähnlichem kommen.
- Täglich werden bis zu 100.000 Passagiere abgefertigt, die ein- oder umsteigen.
- Der Flughafen ist mit 24.000 Arbeitsplätzen einer der größten Arbeitgeber des Landes und pro einer weiteren Million Passagiere kommen 1.000 neue Arbeitsplätze hinzu. Außerdem sind noch rund 270 Firmen am Gelände angesiedelt.
- Der Flughafen Wien ist seit dem letzten Jahr ein CO2-neutraler Flughafen und tut viel im Bereich der Nachhaltigkeit. Auch in puncto Lärmvermeidung wird viel unternommen, so bezahlen leisere Flugzeuge weniger Gebühren.
Rein in den Besucherwelt Erlebnisraum
So, jetzt heißt es aussteigen aus dem Bus und rein in den Besucherwelt Erlebnisraum. Dort verteilt sich unsere Gruppe auf vier Themenpavillons, in denen wir einen virtuellen Flug aus der Cockpit-Perspektive erleben, erfahren, welchen Weg ein Koffer vom Check-In Schalter bis ins Flugzeug zurücklegt, wie 24 Stunden Dauerbetrieb am Flughafen Wien aussehen und wir betrachten den Airport aus der virtuellen Perspektive eines Fluglotsen am Tower.
Wie sieht die Arbeit als Fluglotse aus? Das erfährst du in diesem Erlebnisraum
© Privat
Auch ein Cockpit von Innen ist zu erkunden
© Privat
Den Abschluss unserer Tour bildet der weite Ausblick über das Vorfeld von der Besucherwelt Terrasse. Vorher dürfen wir allerdings alle nochmal durch die Sicherheitskontrolle. Doch danach können wir die Impressionen sammeln, uns austauschen über all das neue Wissen rund um den Flughafen Wien und sehen noch einige Starts und Landungen (u. a. eben auch den A380 auf seinem Weg nach Dubai). Wir finden: ein vielseitiges Erlebnis für Jung und Alt, bei dem wir viel erfahren und den Großbetrieb Airport einmal aus einer neuen Perspektive erlebt haben.
Blick von der Besucherterrasse auf das Vorfeld
© Privat
Der Emirates Flug hebt ab in Richtung Dubai
© Privat
Hast du jetzt selber Lust auf eine Führung durch den Wiener Flughafen bekommen? Dann buche dir hier deine Tour.
Diese und weitere Führungen finden mehrmals die Woche statt.